Polyquaternium – billiger Ersatz für Silikone
5. Aug 2020
Silikone
in Kosmetika gelten mittlerweile als verpönt, weshalb die Kosmetikindustrie auf
andere filmbildende Stoffe setzt, um ihre Produkte als "silikonfrei" deklarieren zu können.
Polyquaternium
findet man im Shampoo, Conditioner, Duschgel, Deo, in der Bodylotion und sogar
in Nagelpflegeprodukten. Es besteht aus polymeren Molekülen, sprich Teilchen,
die miteinander vernetzt sind und lange Ketten bilden. Es gibt insgesamt über 40 verschiedene Polyquaternium-Verbindungen.
Diese beginnen alle mit dem Begriff „Polyquaternium“ und enden mit einer Zahl.
Sie sind also leicht zu erkennen.
Durch
seine langkettige chemische Struktur haftet Polyquaternium besonders stark,
wahrscheinlich stärker als Silikone. Es weist antistatische und filmbildende Eigenschaften auf und macht somit genau das, was sich der Konsument eigentlich
wünscht: glatte und glänzende Haare. Klingt doch gut, oder?
Die
positiv geladenen Teilchen des Moleküls lagern sich auf den negativ geladenen
Teilchen der Haare an und bleiben lange Zeit an den Haaren haften. Dadurch werden
die Haare leichter kämmbar und glänzen mehr. Das Problem ist, dass Polyquaternium, ähnlich
wie Silikone, zum sogenannten Build-up-Effekt führt. Mit jeder Wäsche werden
die Haare mit einer weiteren Schicht der Verbindung bedeckt. Sie können nicht
mehr atmen, sich nicht mehr regenerieren, weshalb sie unter der Kunststoffschicht mit der Zeit trocken,
stumpf und spröde werden. Zudem
lagert sich der Stoff auch auf unserer Haut ab, vor allem Menschen, die zu trockener
Haut neigen, sollten daher Produkte meiden, die Polyquaternium oder Silikone enthalten.
Ein
weiteres Problem ist, dass sich Polyquaternium auch auf unserer Wäsche ablagert. Sobald Handtücher und Co. in der Waschmaschine gewaschen werden,
zieht der Stoff dort viele Farbteilchen und Schmutz an, wodurch dunkle Kunststoffflecken entstehen, die sich auch mit Bleichmittel nicht
mehr entfernen lassen.
Zudem
können Produkte mit Polyquaternium-7 Spuren von Acrylamid enthalten.
Diese chemische Substanz steht im Verdacht, krebserregend zu sein.
Folgen für unsere Umwelt
Mikroplastik
gelangt über das Abwasser in Flüsse und Meere. Da es nicht biologisch abbaubar
ist und auch von Kläranlagen nicht herausgefiltert werden kann, wird der Kunststoff,
ist er einmal im Meer angekommen, von Tieren aufgenommen. So findet er sich
schließlich in unserer Nahrung wieder und landet in unserem Körper, wobei bis
heute unklar ist, welche Auswirkungen synthetische Polymere für den
menschlichen und tierischen Organismus haben können.
Fazit
Unsere Meinung ist, dass alles, was nicht
abbaubar ist, nicht ins Abwasser gehört. Wenn ihr euch und eure Umwelt schützen
möchtet, greift zu Naturkosmetikprodukten oder überprüft zumindest die
Inhaltsangabe der Produkte, die ihr normalerweise immer kauft und sollten diese Silikone oder Polyquaternium enthalten, schaut euch nach Alternativen um.
Quellen
Naturalbeauty, Zwischenbetrachtung, Codecheck, Chemie Schule, Blondblog